Wenn man – meist kurze Zeit nach dem Essen - das Gefühl hat, das eigene Gehirn befinde sich in einem Nebel, wenn man sich einfach nicht konzentrieren und auch nicht mehr klar denken kann, wenn man sich fühlt, als habe man Drogen genommen, obwohl das keineswegs der Fall war, dann ist man nicht unbedingt in der Anfangsphase einer Demenz oder gar geisteskrank. Es könnte ganz einfach eine Glutenunverträglichkeit dahinter stecken.
Treten Symptome wie Durchfall, Magenschmerzen, Erbrechen oder Hautirritationen auf, sollten Abklärungen hinsichtlich Zöliakie vorgenommen werden
Der tägliche Lebensmittelkauf ist für glutenunverträgliche Menschen keine leichte Sache; die Palette an Produkten scheint schier unendlich groß, aber bei jeder Kaufentscheidung stellt sich die Frage: Darf ich das auch wirklich essen?
Was genau habe ich denn, fragen sich viele, die an einer Abwehrreaktion auf bestimmte Lebensmittel oder Zusatzstoffe leiden. Laktoseintoleranz und Zöliakie sind die häufigsten Erscheinungen – und Sie treten ganz oft gemeinsam auf, haben aber unterschiedliche Ursachen.
Bei der Weizenallergie reagiert man auf die verschiedenen Proteine im Nahrungsmittel allergisch. Das Weizen-Albumin, Gluten und Globulin sind dabei Hauptauslöser. Im Gegensatz dazu reagiert man bei der Glutenunverträglichkeit vor allem auf das Klebereiweiß. Die Reaktion ist eine körperliche, die sich auf die Zotten im Dünndarm auswirken kann. Mann nennt sie bei Erwachsenen Sprue.
Sie haben soeben die Diagnose Zöliakie erhalten. Viele nehmen diese mit großer Erleichterung zur Kenntnis, wenn vorher ein langer Leidensweg von Arzt zu Arzt über Jahre stattgefunden hat und man nun endlich den Grund für all die Beschwerden kennt und vor allem weiß, dass die Behandlung nur eine andere Ernährung ist und weder ständig Medikamente noch Operationen erforderlich sind.
Eine Weizenallergie, bei der eine Unverträglichkeit der Proteine im Weizen vorliegt, sollte nicht mit der Glutenunverträglichkeit verwechselt werden, eine Allergie auf das Klebereiweiß im Weizen.
Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Gluten, einem Protein, das in Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste vorkommt. Bei den Betroffenen führt dies zu einer chronischen Entzündung des Dünndarmes (Darmzotten). Bauen sich die Darmzotten ab, kommt es meist zu einer Malabsorption mit entsprechenden gesundheitlichen Problemen. Die Therapie besteht in einer lebensbegleitenden glutenfreien Ernährung. Das heißt: Verzicht auf Brot, Teigwaren und alle Produkte, die auf der Basis von Getreide hergestellt sind.
Indirekte Hinweise auf das Vorliegen einer Zöliakie können durch Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut gewonnen werden. Schnelltests helfen hier. Die von niedergelassenen Ärzten als beweisend anerkannte Untersuchungsmethode ist die Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Dünndarmbiopsie bei Kindern und Erwachsenen: kleine Gewebsproben werden schmerzlos aus dem obersten Dünndarmabschnitt entnommen. Eine direkte Untersuchung der Dünndarmschleimhaut ist so möglich und eine Zottenatrophie kann damit nachgewiesen werden.
Blähungen, Übelkeit, Durchfall nach dem Genuss von Brot, Pizza oder auch Schokolade? Viele Menschen vertragen kein Gluten, das Kleber-Eiweiß aus Getreide. Sie leiden unter Zöliakie und wissen es oftmals nicht.