02.02.22
Darmerkrankungen
Darmerkrankungen stellen für Betroffene immer eine enorme Belastung dar, in vielen Fällen (z.B. bei der Glutenunverträglichkeit) muss die komplette Ernährung umgestellt werden. Besonders auf Stresssituationen und physische Belastungen kann der Darm negativ reagieren- Folgen sind meist das Entstehen von Unverträglichkeiten wie die Glutenunverträglichkeit Zöliakie/Sprue oder auch andere Erkrankungen.
Über 80% des Immunsystems befinden sich im Darm. Daher spielt der Darm eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen. Ist die Darmflora infolge falscher Ernährung, wie bei der Unverträglichkeit gegen Gluten, oder durch die Einnahme von Medikamenten gestört, besteht die Gefahr, dass sich schwerwiegende Erkrankungen wie die Glutenunverträglichkeit Zöliakie, Morbus Crohn oder auch Darmkrebs daraus entwickeln.
Morbus Crohn
Bei Morbus Crohn ist der Verdauungstrakt (Dünndarm und Dickdarm) betroffen, welcher sich in immer wiederkehrenden Schüben entzündet. Es entstehen krampfartige Schmerzen in der Magengegend.
In vielen Fällen entwickeln sich bei den Betroffenen Abszesse oder ein Darmverschluss, die sich meist nur operativ regulieren lassen.
Nach dem Auftreten der ersten Symptome kann die Krankheit einerseits durch einen Bluttest von dem behandelnden Arzt diagnostiziert werden. Da bei Morbus Crohn (ähnlich wie bei der Glutenunverträglichkeit Zöliakie) Veränderungen der Darmwand sowie der Schleimwand charakteristisch sind, lässt sich die Erkrankung auch durch eine Biopsie sehr sicher feststellen. In speziellen Fällen kann durch eine Computertomographie weitere Sicherheit über die Diagnose gewonnen werden.
Morbus Crohn ist ebenso wie die Glutenunverträglichkeit nicht heilbar; die Krankheit lässt sich allerdings mit Medikamenten behandeln.
Zudem lassen sich die Beschwerden durch eine spezielle Diät wesentlich mildern. Typisch für Darmerkrankungen ist ein Mangel an bestimmten, für den Körper notwendigen, Vitaminen und Nährstoffen. Dies betrifft vor allem die Versorgung mit Vitamin A und Eisen, Zink und andere Spurenelemente.
Trotz der Behandlung mit Medikamenten und dem Einhalten einer Diät kann eine Operation in vielen Fällen nicht vermieden werden.
Colitis ulcerosa
Ähnliche Symptome wie bei Morbus Crohn treten bei der chronischen Darmentzündung Colitis ulcerosa auf.
Um eine mögliche Erkrankung diagnostizieren zu können ist es sinnvoll zunächst die Beschwerden (Gelenkbeschwerden, Sehstörungen) über einen längeren Zeitraum hinweg genau zu beobachten und zu dokumentieren. Dies gibt dem behandelnden Arzt wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose, besonders im Hinblick auf eine Unterscheidung zu Morbus Crohn oder einer Reizdarmerkrankung. Zur Diagnose werden meist Darmspiegelung und Bluttests herangezogen.
Die Therapie von Colitis ulcerosa ist extrem langwierig und stützt sich einerseits auf eine gesunde Ernährung und andererseits auf eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten.
In Deutschland leben derzeit schätzungsweise 168.000 Betroffene, wobei die Anzahl der Frauen die der Männer leicht übersteigt. Zumeist stellt sich Colitis ulcerosa bei 20-40 jährigen ein und verläuft chronisch häufig ohne Ruhepausen.
Unterschied Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Die Diagnose Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa lässt sich in manchen Fällen nicht zweifelsfrei voneinander trennen. Die Diagnose gestaltet sich zumeist sehr schwierig, da sich beide Krankheiten im Verlauf ähneln und sich auch durch fast gleiche Symptome äußern. Die beiden Erkrankungen zählen zu den chronischen Darmerkrankungen und verlaufen in teilweise heftigen Schüben.
Trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es jedoch eindeutige Charakteristika, anhand welcher sich beide Krankheiten voneinander unterscheiden lassen. Denn nur durch die richtige Diagnose kann eine Behandlung auch zum Erfolg führen und den Betroffenen Linderung bieten. Die ersten Symptome treten bei beiden Erkrankungen meist zwischen 20 und 40 Jahren auf. Dabei lässt sich jedoch feststellen, dass Morbus Crohn in der Regel früher und erstmal in heftigeren Schüben auftritt.
Einer der wichtigsten Unterscheidungspunkte ist der betroffene Darmabschnitt bei der jeweiligen Erkrankung. Während bei Colitis ulcerosa die Entzündung im unteren Teil des Dickdarms beginnt und sich nach oben ausbreitet, sind bei Morbus Crohn in den meisten Fällen das Ende des Dünndarms und der Dickdarm betroffen. Dabei verändert sich die Schleimhaut bei Colitis ulcerosa großflächig und gleichmäßig wogegen Morbus Crohn-Patienten unter ungleichmäßig verteilten Veränderungen der Schleimhaut leiden. Hinzu kommen Vernarbungen und Verdickungen, da auch tiefer liegende Schichten betroffen sind.
Sowohl Colitis ulcerosa als auch Morbus Crohn-Betroffene leiden unter Fieber, Schmerzen in der Magengegend (bei Morbus Crohn im unteren rechten Abschnitt) als auch unter Blähungen. Als Folge daraus tritt häufig Gewichtsverlust mit einhergehender Müdigkeit und Kraftlosigkeit ein. Bei Colitis ulcerosa treten zudem heftige Durchfälle und Blutungen auf. Auch Morbus Crohn Erkrankte leiden unter Durchfällen, allerdings nicht in vergleichbarem Ausmaß. Nicht nur innerhalb der Symptome machen sich signifikante Unterschiede bemerkbar.
Auch die Diagnose gestaltet sich unterschiedlich. Erste Hinweise auf Morbus Crohn lassen sich durch Abtasten der unteren rechten Bauchseite eines Patienten gewinnen. Eine Absicherung der Diagnose kann durch Röntgenaufnahmen und einer Darmspiegelung erzielt werden. So können auftretende Verdickungen sowohl im Dünndarm als auch im Dickdarm sichtbar gemacht werden.
Die Schleimhautveränderung bei der Colitis ulcerosa ist zumeist sehr signifikant und bei einer endoskopischen (inneren) Untersuchung sicher festzustellen. Allerdings ist eine Röntgenaufnahme erst in einem späteren Stadium sinnvoll. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungskriterium ist, dass dich die Veränderungen der Schleimhaut bei Morbus Crohn auch in schubfreien Zeiten feststellen lassen, während sich eine positive Diagnose lediglich während eines akuten Schubs sicher stellen lässt. Da eine Veränderung der Schleimhäute auch aufgrund anderer Faktoren auftreten kann, lässt sich eine endgültige Diagnose erst nach Ablauf mindestens eines halben Jahres stellen. Denn erst nach der Beobachtung der Symptome kann eine chronische Erkrankung bewiesen und somit die Diagnose Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gestellt werden.
In beiden Fällen kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein. Über die Ursachen und Auslöser für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa finden sich unter Experten und Wissenschaftlern konträre Meinungen. Nach allgemein vorherrschender Meinung ist eine Vererbung jedoch nicht ausgeschlossen, da im familiären Umfeld eine Häufung von Erkrankungen zu beobachten ist.
Reizdarm
Derzeit leiden etwa 50.000 Menschen an einem Reizdarm, einer Darmerkrankung die häufig im Zusammenhang mit der Glutenunverträglichkeit Zöliakie auftritt.
Die Symptome umfassen hauptsächlich chronische Blähungen, Durchfälle und Bauchschmerzen. Mediziner sehen falsche Essgewohnheiten, hormonelle Umstellungen oder auch vorhergehende Allergien als Auslöser für den Reizdarm sind.
Da die Symptome eines Reizdarms denen von Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa stark ähneln, müssen diese Krankheiten zunächst von einem Arzt ausgeschlossen werden. Auch eine Laktose-Intoleranz kann sich durch die oben genannten Symptome äußern und muss daher ausgeschlossen werden. Nach dem Ausschluss anderer Magen-Darm-Erkrankungen, führt in den meisten Fällen eine Untersuchung des Stuhlgangs auf Blut oder eine Blutuntersuchung zur Diagnose Reizdarm.
Durchfallerkrankungen
Wahrscheinlich
hat jeder von uns in seinem Leben schon einmal unter Durchfall
gelitten. Eine einfache Durchfallerkrankung vergeht in der Regel recht
schnell und muss nicht behandelt werden. Aber was tun, wenn sich auch
nach einigen Tagen keine Besserung einstellen will? Und worin liegen die
Ursachen?
Von einem Durchfall spricht man, wenn pro Tag mehr als
drei wässrige oder breiige Stuhlentleerungen auftreten. Hervorgerufen
wird ein Durchfall (medizinisch Diarrhoe genannt) durch Störungen im
Verdauungssystem, beispielsweise durch eine Infektion von Viren oder
Bakterien. Oftmals kann der Darm Nährstoffe und Wasser nur in
unzureichender Menge aufnehmen, so dass überschüssiges Wasser im Darm
bleibt. In der Folge kommt es zu einer Ausscheidung wässrigen und
ungeformten Stuhls. Insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern, Senioren
und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann der folgende
Wasser- und Elektrolytverlust problematisch werden. Sie sollten daher
immer darauf achten, den Verlust von Flüssigkeit und Mineralsalzen
auszugleichen.
Zudem wird unterschieden zwischen akutem und chronischem Durchfall. Während akuter Durchfall nur wenige Tage, d.h. nie länger als eine Woche, auftritt, kannchronischer Durchfall durchaus einen Zeitraum über zwei Wochen anhalten. Akuter Durchfall ist
in den meisten Fällen eine Schutzreaktion des Körpers zur Beseitigung
von Krankheitserregern wie Salmonellen, Kolibakterien oder Giften.
Häufig wird Durchfall von Fieber, Darmkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen
begleitet. Ein chronischer Durchfall auf
der anderen Seite beginnt meist schleichend und kann in vielen Fällen
auf eine organische Grunderkrankung zurückgeführt werden. Hierzu zählen
Nahrungsmittelallergien wie Zöliakie oder eine Weizenallergie, das Reizdarmsyndrom sowie die Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis.