07.07.13

jez-timms-90838

Glutenunverträglichkeit: Kann das gefährlich für mich werden?

Gluten - was ist das? Kaum einer weiß es - aber irgendwie hat jeder das Gefühl: "Gluten ist nicht gut für mich" - davon sind immer mehr Menschen überzeugt. Vorsichtshalber greifen sie zu Spezialprodukten, die sich im Supermarkt stapeln. Doch dieser Schritt ist häufig überflüssig und erschwert die Diagnose ernstzunehmender Erkrankungen. Warum? Das werden wir Ihnen hier erklären.

Wie schädlich ist Gluten wirklich?

Ein Beispiel: Eine junge Frau litt an Magenbeschwerden. Häufig hatte sie einen Blähbauch oder Durchfall, war müde oder konnte sich nur schwer konzentrieren. Der Arzt empfahl ihr, sich glutenfrei zu ernähren. Nach kurzer Zeit besserte sich ihr Zustand.

Es sind Erfolgsgeschichten wie diese, auf die Hersteller glutenfreier Produkte gern hinweisen. Interessengruppen zufolge leidet jeder 20. Deutsche an einer Glutensensitivität, kann das Klebereiweiß also nicht richtig verdauen. Es verbirgt sich von Natur aus in Getreide wie Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste. Die Angst vor der Unverträglichkeit gegen den Stoff hat glutenfreie Spezialprodukte beliebt gemacht. Doch Experten ergründen noch, ob es die Glutensensitivität überhaupt gibt. 

Gluten, auch Kleber oder Klebereiweiß genannt, bezeichnet Proteine, die in großen Menge in den Körnern von Weizen und Dinkel vorkommen. In geringeren Mengen ist es auch in zahlreichen anderen Getreidesorten wie Roggen und Gerste enthalten. Gluten sorgt für die klebrige Teigmasse, die Mehl in Verbindung mit Wasser bildet.

Im Gegensatz zur Autoimmunerkrankung Zöliakie, bei der sich die Dünndarmschleimhaut als Reaktion auf Gluten entzündet, , lässt sich eine Glutensensitivität bislang nur indirekt feststellen. Dazu schließt der Arzt Zöliakie und eine Getreideallergie durch Tests aus. Geht es dem Patienten trotzdem besser, wenn er auf Gluten in seiner Ernährung verzichtet, hat er eine Glutensensitivität.