05.06.16

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Helicobacter Pylori bei Kindern

Ursachen einer Helicobacter pylori Infektion bei Kindern

Nicht nur  Erwachsene können von Helicobacter pylori befallen sein, sondern auch immer mehr Kinder tragen das Bakterium in sich. Das weitverbreitete Magenbakterium ist immer häufiger Ursache für kindliche Bauchschmerzen - die meisten stecken sich schon vor dem 5. oder 6. Lebensjahr mit Helicobacter pylori an, meist wird das Bakterium von der Mutter übertragen. Die Übertragung von Mutter zu Kind erfolgt hauptsächlich durch Magensaft im mütterlichen Speichel.
Den Müttern ist aber nur selten bewusst, dass zum Beispiel schon ein Breilöffel, den Mutter und Kind nacheinander in den Mund nehmen, den Magenkeim weitergeben kann. Kinderärzte raten daher dringend, auf die mütterliche Gewohnheit zu verzichten, etwa einen heruntergefallenen Schnuller in den Mund zu stecken, um ihn für das Kind zu säubern. Denn auch ein bereits benutzter Schnuller kann schon genügen, um das Helicobacter pylori Bakterium zu übertragen. Je früher Kinder sich hiermit infizieren, desto eher resultieren daraus Beschwerden. 

Symptome einer Helicobacter pylori Infektion bei Kindern

Auch bei Kindern werden Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, sowie Magenschleimhautentzündungen immer häufiger diagnostiziert. Es sind sogar schon akute Geschwüre bei Neugeborenen aufgetreten. Helicobacter pylori führt bei Kindern immer zur Entwicklung einer chronischen Gastritis. Geschwüre kommen meistens erst ab dem Schulkindalter vor. Besonders bei Kleinkindern sind Krankheitssymptome nur schwer zuzuordnen, weil Säuglinge und Kleinkinder sie nicht in der Art eines Erwachsenen beschreiben können. Deshalb sollten die Eltern die Symptome kennen:

Krampfartige, stechende, drückende oder brennende Schmerzen, die beim oder nach dem Essen, oder auch vor dem Essen, nachts und am frühen Morgen auftreten können. Auch Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und schlechte Laune können Krankheitszeichen sein. 

Diagnose einer Helicobacter pylori Infektionen bei Kindern

Der Keim Helicobacter pylori wird bei rund 30 Prozent der Kinder festgestellt, die über undefinierbare Bauchschmerzen klagen. Im Gegensatz zur Blinddarmentzündung, wo die Schmerzen im Nabelbereich auftreten und sich in den Unterbauch fortsetzen, treten bei einer Helicobacter pylori Infektion Schmerzen im oberen Bauchbereich auf. Meist sind keine akuten Anzeichen zu erkennen, das Kind ist weiterhin aktiv. Allerdings sind der Appetit und das Essverhalten beeinträchtigt, da die Beschwerden oft zwischen den Mahlzeiten auftreten. 
Der Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde kann mit verschiedenen Methoden Klarheit schaffen, welche Krankheit vorliegt. Eine Helicobacter pylori Infektion kann zum Beispiel mit einem Bluttest wie dem Heli-C-CHECK festgestellt werden. Hinweise auf eine Helicobacter pylori Infektion bekommt der entsprechende Facharzt außerdem anhand eines Atem-Tests und auch anhand von Stuhlproben. 

Beim Atemtest nimmt das Kind ein Präparat zu sich, welches Harnstoff mit speziell markierten Kohlenstoffatomen, sogenannten C13-Harnstoff, enthält. Liegt eine Infektion vor, spaltet das vom Bakterium produzierte Enzym Urease den Harnstoff und setzt dabei die markierten Kohlenstoffatome (C13) frei. Beim Ausatmen wird gemessen, ob sich C13 in der Atemluft befindet – ist dies nicht der Fall, liegt keine Helicobacter pylori Infektion vor. Der Atemtest gilt heute als Standard in der Nachsorge bereits behandelter Patienten.

Eine Gastroskopie bei Kindern ist ebenfalls möglich. Pädiatrische Gastroenterologen, also Magen-Darm-Experten für Kinder, geben an dieser Stelle sanfte Beruhigungsmittel, so ist eine Magenspiegelung auch für Kinder problemlos.

Therapiemöglichkeiten einer Helicobacter pylori Infektion bei Kindern

Bei positiver Diagnose verschreibt der Arzt in der Regel eine Kombinationskur aus Antibiotika und einem Säurehemmer. Die Antibiotika werden meist über einen Zeitraum von  sieben Tagen, entweder in Form von Tabletten oder als Saft, eingenommen. Das Kind sollte in der Regel dann wieder schmerzfrei sein.