13.03.23

Histaminintoleranz
Histamin gehört zu den Gewebshormonen und wirkt auch als Neurotransmitter im menschlichen und tierischen Organismus, wo es vielfältige Aufgaben im Körper übernimmt. So steuert es die lokale Blutzufuhr und ist für die Erweiterung der Blutgefäße zuständig.
Als Nervenbotenstoff wird Histamin eine große Rolle zu teil. Es regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Appetitkontrolle sowie die Ausschüttung des Magensaftes und ist für diverse Abwehrreaktionen verantwortlich. Doch es kann auch für unangenehme Reaktionen sorgen, beispielsweise die Bildung von Blasen und Quaddeln bei Allergien oder asthmaähnliche Beschwerden durch die Verengung der Bronchien.
Als biogenes Amin entsteht es durch die Abspaltung des Kohlenstoffdioxids aus der Aminosäure Histidin im Körper und kann auch synthetisch hergestellt werden. Allerdings kommt Histamin auch in bestimmten Lebensmitteln vor und wird so über die Ernährung aufgenommen. Insbesondere für Menschen, die unter einer Histaminintoleranz leiden, ist es wichtig die Ernährung daraufhin anzupassen. Vor allem alkoholische Getränke wie Rotwein und Champagner, besonders lang gereifte Käsesorten, Schokolade und insgesamt kakaohaltige Lebensmittel, Rohschinken und Rohwürste, Nüsse, Fisch sowie Tomaten, Sauerkraut und Zitrusfrüchte besitzen hohe Histaminwerte bzw. steigern die Ausschüttung von Histamin im Körper. Brennnesseln hingegen sind in der Lage den Histaminwert zu reduzieren.
Die Symptome einer Histaminintoleranz sind vielfältig. Es kann zur plötzlichen Rötung oder Juckreiz der Haut führen, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall verursachen, die Nase verstopfen und asthmaähnliche Beschwerden hervorrufen sowie Herzrasen, Kopfschmerzen und Migräne auslösen.
Ein einzelner Test weist im Übrigen kein zuverlässiges Ergebnis über eine Histamintoleranz. Es bedarf einer ausführlichen Erhebung der Krankheitsgeschichte durch einen Arzt, der so die Diagnose erstellen kann. Die Behandlung wird individuell abgestimmt und beruht auf einer 3-Phasen Ernährungsumstellung.
Zuerst wird über einen gewissen Zeitraum die Histaminzufuhr durch eine gemüsebetonte Mischkost beschränkt um eine bestmögliche Reduktion der Beschwerden zu erzielen.
Anschließend werden gezielt in Verdacht stehende Lebensmittel wieder eingeführt um die individuelle Verträglichkeit anhand der aufgenommenen Menge zu ermitteln. Dadurch soll die Lebensmittelauswahl so gut es geht erweitert werden. Ist die 2. Phase abgeschlossen, wird die ermittelte Ernährung Stück für Stück in den Alltag integriert.