30.04.17
Kinderwunschbehandlung: In vitro Fertilisation (IVF)
Die in vitro Fertilisation ist im Allgemeinen besser bekannt als „künstliche Befruchtung“ oder „Reagenzglasbefruchtung“ (Befruchtung im Glas). Seit Ende der 70er wird diese Methode bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch erfolgreich eingesetzt; weltweit wurden so bereits mehr als 3 Millionen Kinder gezeugt. In Deutschland ist der Prozess der IVF dann zulässig, wenn ein Paar nach mindestens einem Jahr regelmäßigen und ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht schwanger geworden ist.
Durchführung
Das Grundprinzip dieser Methode lässt sich wie folgt beschreiben: Nach einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke werden der Frau Eizellen entnommen und anschließend in einem „Reagenzglas“ mit dem Sperma des Mannes zusammengebracht, wo die Spermien die Eizellen spontan befruchten. Hierzu werden der Frau vor der eigentlichen Behandlung Medikamente verabreicht (in Tablettenform oder durch Spritzen ins Gewebe), um die Produkten von Eizellen anzuregen.
War die Befruchtung erfolgreich, werden die entstandenen Embryonen (bis zu 3 Eizellen) zwischen 24 und 48 Stunden später in die Gebärmutter der Frau gegeben, wo sie sich im Idealfall teilen und normal weiter wachsen: Die Frau ist schwanger.
Ursprünglich wurde diese Methode für Frauen mit verschlossenen, fehlenden oder nicht funktionsfähigen Eileitern erfunden. Die Eileiter werden bei der künstlich herbeigeführten Schwangerschaft nicht benötigt, da die Eizellen direkt in die Gebärmutter gegeben werden. Heute wird die IVF allerdings auch in anderen Gründen für ungewollte Kinderlosigkeit verwendet.
Voraussetzungen für die IVF
Verschiedene Faktoren müssen stimmen, damit die IVF durchgeführt werden kann. Die Frau muss mindestens einen gesunden Eierstock, eine gesunde Gebärmutter sowie möglichst regelmäßige Monatszyklen mit Eisprung haben. Die Qualität des Spermas sollte gut und die Spermien des Mannes beweglich sein- dies kann im Vorfeld anhand einer Spermienanalyse festgestellt werden.