15.03.23

Primäre & sekundäre Laktoseintoleranz
Etwas Milch im Kaffee, die Schlagsahne auf dem Stück Kuchen, Sahne zum Verfeinern einer Soße oder der Joghurt zum Frühstück. Für die meisten Menschen sind die darin enthaltenden Milchprodukte völlig normal. Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz sieht hingegen anders aus. Sie müssen auf die normalen Milchprodukte verzichten und auf laktosefreie Varianten umsteigen.
Von einer Laktoseintoleranz spricht man, wenn nach dem Genuss von Milch und milchzuckerhaltigen Lebensmitteln sich typische Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Durchfall zeigen. Die Beschwerden treten meist nach einer halben Stunde nach dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln auf. Der dafür verantwortliche Auslöser ist der Milchzucker Laktose. Bei einer Laktoseintoleranz ist das Enzym Laktase nicht in ausreichender Menge vorhanden, um Laktose im Darm aufzuspalten, so dass es der Körper weiterverwenden kann. Der übrige nicht-aufgespaltene Milchzucker gelangt weiter in den Dickdarm, wo er von den Darmbakterien zersetzt wird. Bei dieser Vergärung entstehen Gase und weitere Abbauprodukte, die für die Beschwerden verantwortlich sind.
Man unterscheidet zwischen einer primären und sekundären Laktoseintoleranz.
Eine primäre Laktoseintoleranz ist eine vererbte Intoleranz. Während noch im Säuglingsalter der Körper Laktose zum Verdauen der Muttermilch herstellt, wird ab dem Zeitpunkt der Nahrungsumstellung und des Abstillens die Produktion von Laktose allmählich gesenkt. Die Laktasemenge reicht nicht mehr aus um den aufgenommenen Milchzucker zu verdauen.
Eine sekundäre Laktoseintoleranz ist eine erworbene Intoleranz. Sie entsteht in Folge andere Erkrankungen oder Entzündungen der Darmschleimhaut wie beispielsweise Morbus Crohn. Durch die Schädigung der Darmschleimhaut kann der Darm nicht mehr genügend das Enzym Laktase herstellen, um Laktose zu spalten. Ist die für Laktoseintoleranz auslösende Erkrankung behandelbar bzw. wenn sich die Darmschleimhaut regeneriert, kann der Körper auch wieder mehr Laktase herstellen.
Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz besteht die Möglichkeit auf laktosefreie Produkte umzusteigen. Weiterhin können vor dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln Laktase-Pillen (künstlich hergestellte Laktase Präparate) eingenommen werden, die die Beschwerden reduzieren können.