04.05.17

Scheidenpilz: Verhütung, Oralsex und Selbstbefriedigung
Verhütung bei Scheidenpilz
Viele Medikamente, Zäpfchen sowie Cremes, die bei Scheidenpilz zur Heilung beitragen, können die Wirkung von Verhütungsmitteln wie Kondomen und Diaphragmen beeinträchtigen.
Ganz häufig kommt es vor, dass Frauen ungewollt schwanger werden, weil ein Arzneimittel, das gerade eingenommen wird, die Wirkung des Verhütungsmittels außer Kraft setzt. Eine ungewollte Schwangerschaft bringt auch in vielen Fällen ein Medikament gegen Scheidenpilz mit sich. Diaphragmas und auch Portiokappen können durch Antipilzcremes und Antipilzzäpfchen verrutschen. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass Gels und Zäpfchen, die Spermien abtöten sollen, mit Cremes, die gegen Scheidenpilz eingenommen werden, reagieren.
Hormonelle Verhütungsmittel wie z.B. die Spirale, die Anti-Baby-Pille, ein Verhütungsring oder auch Verhütungspflaster werden durch Antipilzmittel in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt. So aber nicht das Kondom: es kann durch die aggressive Wirkung vieler Mittel, mit denen man gegen Scheidenpilz vorgeht, reißen und dadurch in seiner Wirkung nachlassen. Das Fatale ist allerdings, dass Kondome das einzige Verhütungsmittel darstellen, anhand dessen eine Übertragung auf den Partner vermieden werden kann. Daher sollte man während einer Scheidenpilz Infektion möglichst auf Geschlechtsverkehr verzichten. Dies fällt meist auch gar nicht schwer, da viele Frauen, während sie an Scheidenpilz erkrankt sind, über sexuelle Unlust, die nicht selten damit einhergeht, dass das Eindringen des Penis aufgrund der Scheidentrockenheit schmerzt, klagen.
Viele Paare versuchen, diesem Problem dadurch aus dem Weg zu gehen, indem sie Gleitcreme einsetzen. Doch Vorsicht: Gleitcremes aus Wachs oder Fett machen Kondome brüchig und deren Wirkung setzt aus. Daher ist es von hoher Wichtigkeit, dass Sie nur wasserlösliche, fettfreie Gleitmittel verwenden oder Kondome aus Polyurethan überziehen. Sie sind in ihrer Wirkung genauso sicher wie Kondome aus Latex.
Nach einem Scheidenpilz dauert es in der Regel eine Woche, bis sich die Schleimhaut der Scheide regeneriert hat. Cremes oder Tabletten mit Milchsäure tragen zu diesem Aufbau bei und sorgen dafür, dass Trockenheit der Scheide und damit einhergehende Schmerzen beim Sex bald Geschichte sind.
Scheidenpilz: Oralsex
Vielleicht kommt Ihnen Folgendes bekannt vor: Sie leiden unter Scheidenpilz und gleichzeitig wird ein Darmpilz diagnostiziert? Frauen, die unter Scheidenpilz leiden, haben oft mit erhöhtem Pilzaufkommen anderer Organe wie z.B. Darm, Po oder auch Mund zu kämpfen. Wenn z.B. der Mund Ihres Partners von Pilz befallen ist und Sie oralen Geschlechtsverkehr haben, ist es durchaus möglich, dass Ihr Partner Sie ansteckt – und umgekehrt: Wenn Sie ein erhöhtes Pilzaufkommen im Oralbereich haben und Ihren Partner ohne Verhütungsmittel mit dem Mund verwöhnen, können Sie ihn ebenfalls anstecken und es kommt zu einem Genitalpilz.
Noch ansteckender als Oral- kann sich Analsex auswirken, da sich im Darm und am Po wesentlich häufiger Pilze befinden als im Mund. Man sollte also darauf achten, bei beiden sexuellen Praktiken ein Kondom zu verwenden, um einer Scheidenpilz-Ansteckung vorzubeugen.
Scheidenpilz: Selbstbefriedigung
Heutzutage erlebt die Mehrzahl der Frauen Sex ganz anders als noch vor 50 Jahren. Selbstbefriedigung ist längst kein Tabuthema, geschweige denn Fremdwort mehr. Ein Großteil der Frauen kommt durch Selbstbefriedigung sogar wesentlich besser zum Höhepunkt als durch den Geschlechtsverkehr mit dem Partner, wobei viele Paare Selbstbefriedigung voreinander mittlerweile als lustvolle Ergänzung ihres Sexuallebens sehen. Dies ist gut so, aber man sollte beachten, dass nicht nur durch Oralsex Keime übertragen werden, sondern auch durch Masturbieren anhand von Speichel oder Sexspielzeug.
Frauen, die anstelle von Gleitcreme ihren eigenen Speichel als helfendes Gleitmittel für z.B. den Vibrator nutzen, übertragen dabei nicht selten Pilze vom Mund direkt in die Scheide und es kommt zum Scheidenpilz.
An Sexspielzeug haben viele Frauen große Freude: der Vibrator sorgt dafür, dass die Genitalien, vor allem die Klitoris, stimuliert werden und der Dildo ist für Druck und Fülle in der Vagina verantwortlich. Damit Sexspielzeug nicht zu Krankheiten führt, sollten Sie bei diesen Sex-Hilfsmitteln vor allem darauf achten, dass sie sauber und hygienisch behandelt und angewendet werden. Auf Dildos und Vibratoren können sich nämlich Keime und Pilze ansiedeln, die immer wieder zu Scheidenpilz führen, wenn sie nicht vor jeder Anwendung gereinigt werden.
Machen Sie Ihr Sexspielzeug daher vor jeder Benutzung sauber. Waschen Sie es heiß ab und verwenden Seife zur Reinigung. Wenn Sie einen Dildo auch anal einsetzen, raten wir generell davon ab, diesen auch in die Scheide einzuführen. Für jeden Genitalbereich verwenden Sie bitte ein eigenes Sexspielzeug und bitte vermeiden Sie es, Sexspielzeuge mit Ihrem Partner zu teilen. So tragen Sie ein gutes Stück dazu bei, dass Scheidenpilz keine Chance hat. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie leiden bereits an einem Scheidenpilz, können Sie das zuhause bequem mit dem Schnelltest ZuhauseTEST Vaginalpilz feststellen.