22.04.15
Unverträglichkeit: Gluten meiden
Diagnose der Sprue
Indirekte Hinweise auf das Vorliegen einer Sprue, auch Zöliakie genannt, können durch Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut gewonnen werden. Schnelltests helfen hier. Die von niedergelassenen Ärzten als beweisend anerkannte Untersuchungsmethode ist die Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Dünndarmbiopsie bei Kindern und Erwachsenen: kleine Gewebsproben werden schmerzlos aus dem obersten Dünndarmabschnitt entnommen. Eine direkte Untersuchung der Dünndarmschleimhaut ist so möglich und eine Zottenatrophie kann damit nachgewiesen werden.
Therapie
Die Therapie der Zöliakie besteht in der Einhaltung einer strikten glutenfreien Ernährung und das unbedingt ein Leben lang.
Beginnen Sie niemals mit der glutenfreien Diät ohne vorher eindeutig medizinisch abgesicherte Diagnose! Bioresonanz oder ähnliche „Alternativen“ sind völlig ungeeignet. Auch von einer Selbstdiagnose ist dringend abzuraten. Eine glutenfreie Diät erfordert eine beachtliche Umstellung in der Ernährung, konsequent und lebenslang, die auch mit erheblichen Kosten verbunden ist. Das alles ist nur dann gerechtfertigt, wenn es sich tatsächlich um eine Zöliakie handelt.
Folgende Untersuchungen sind nach einem Schnelltest mit positivem Ergebnis notwendig: Blutbild, Blutgerinnung, Eisen, Gesamteiweiß, Kalzium und Phosphatspiegel im Serum, eventuell zusätzlich Folsäure, Vitamin B 12 und Vitamin D. Diese Werte können in jedem Labor bestimmt werden.
Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Duodenalbiopsie (Dünndarmbiopsie). Bei Vorliegen eines positiven Antikörper-Befundes oder bei sonstigem Zweifel muss in jedem Fall zur eindeutigen Diagnosestellung eine Gastroskopie durchgeführt werden. Diese Untersuchung ist zwar schmerzlos, wird jedoch als unangenehm empfunden. Bei Kindern (routinemäßig) und auch bei eher ängstlichen Erwachsenen (bei Bedarf) besteht die Möglichkeit, diese Empfindungen durch vorherige Medikamentengabe herabzusetzen.
Die Diagnose Zöliakie darf niemals nur aufgrund eines positiven Antikörper-befundes gestellt werden.
Erst nach dieser gesicherten Diagnose wird mit der glutenfreien Ernährung begonnen. Ein Diätbeginn vor diesen Untersuchungen verfälscht die Ergebnisse oder macht die Diagnose unmöglich. Eine neuerliche Glutenbelastung muss dann erfolgen. Das ist ein unnötiger zusätzlicher Aufwand sowie eine Beeinträchtigung der Gesundheit und ist daher zu vermeiden.
Meist kann sofort nach der Diagnose mit einer glutenfreien leichten Vollkost begonnen werden. Manche Personen haben sehr geringe oder keine Beschwerden. Hier genügt ausschließlich die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung ohne weitere Einschränkungen. Eventuelle zusätzliche Einschränkungen über die streng glutenfreie Ernährung hinaus hängen von der Art und Stärke der Beschwerden ab und sind individuell verschieden.