12.08.20
Wechseljahre: Keine Lust mehr?
Produktion der Sexualhormone
Die Wechseljahre bringen viele Änderungen mit sich, dies schließt auch Neuheiten in der Sexualität mit ein. Viele Frauen bemerken zunächst, dass Sie nicht mehr so viel Lust hat, wie zu Zeiten vor den Wechseljahren. Dies ist eine durchaus normale und natürliche Reaktion und lässt sich durch die sinkende Produktion von Sexualhormonen im Körper erklären. Denn in den Wechseljahren hören die Eierstöcke langsam auf immer wieder Sexualhormone zu produzieren, natürlich wirkt sich der sinkende Östrogenspiegel auch auf das körperliche Befinden aus.
Hormonschwankungen in den Wechseljahren
Mit dem Beginn der Wechseljahre wird der äußere Intimbereich, die Schamlippen und die Schleimhaut der Vagina schlechter durchblutet als vorher: sie werden dünner, trockener und sind weniger elastisch als noch vor den Wechseljahren. Manche Frauen klagen über ein Brennen oder Schmerzen beim Sex- Ihre Scheide ist in den Wechseljahren insgesamt sensibler. Auch das Scheidensekret verändert sich mit den Wechseljahren, die Vaginalwand wird anfälliger für Infektionen mit Bakterien.
Frauen müssen sich allerdings keinesfalls hiermit abfinden: Östrogenhaltige Cremes, Tabletten und/oder Zäpfchen sowie ein östrogenhaltiger Vaginalring oder auch einfache Gleitcreme sind hilfreiche Mittel, um die Lust auch in den Wechseljahren nicht zu verlieren.
Auch die männlichen Hormone (Androgene) spielen in den Wechseljahren eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig für das Liebesleben der Frau ist das Hormon Testosteron, welches in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe der Frau hergestellt wird. Mit zunehmendem Alter der Frau sinkt jedoch auch die Produktion von Testosteron, so auch in den Wechseljahren. Ein Testosteronpflaster kann Abhilfe schaffen, wenn der Mangel an diesem Hormon die Lebensqualität und Lust stark beeinträchtigt.
Sex in den Wechseljahren – Erfinden Sie sich neu
Bei vielen Frauen ist es auch die Scham, in den Wechseljahren zu sein, die dafür sorgt, dass die Lust an der Liebe sinkt. Diese Last wiegt oft schwerere als hormonelle Einflüsse oder andere körperliche Beschwerden. Sie fühlen sich mit einem Male alt und nicht länger begehrenswert. Psychologen, Ärzte und Therapeuten raten daher, sich mit dem neuen Lebensabschnitt, den Wechseljahren, anzufreunden und sie auch als Chance zu verstehen. Denn die Wechseljahre bringen auch positive Seiten mit sich: Die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft besteht nicht länger und viele Frauen können ihre Sexualität aufgrund zunehmender Erfahrung unbeschwerter leben.