28.07.13

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Zöliakie: Kann ich das einfach nachweisen?

Wann liegt eine Glutensensivität vor?

Es gibt bis heute keine absolut verlässlichen Biomarker, das heißt messbare Indikatoren, für Glutensensitivität. Daher erfolgt die Diagnose nach dem Ausschlussverfahren. Konnte eine Zöliakie oder Weizenallergie schon ausgeschlossen werden und tritt bei einer glutenfreien Diät Besserung ein, kann man von einer Glutensensitivität ausgehen.

Da sich viele der Symptome mit denen anderer Erkrankungen decken, bleibt diese Unverträglichkeit aber oft unerkannt. Ist per Ausschlussdiagnose eine Glutensensitivität in Betracht gezogen worden, sollte der Arzt zu einer glutenfreien Diät mit anschließender Glutenbelastung raten. Wenn auf die anfängliche Besserung des Zustandes durch die glutenfreie Ernährung nach Wiedereinführung des Glutens eine Verschlechterung folgt, ist von einer Glutensensitivität auszugehen. 

Viele Betroffene berichten nach einer Ernährungsumstellung von einem Abklingen der Symptomatik innerhalb kurzer Zeit. Ekzeme klingen ab, die Verdauung wird regulärer und das allgemeine Wohlbefinden bessert sich deutlich. 

Wann lieg eine Zöliakie vor?

Zöliakie ist eine dauerhafte Unverträglichkeit von Gluten. Die Aufnahme von glutenhaltigen Nahrungsmitteln führt zu einer Entzündung des Dünndarms. Erfolgt keine Ernährungsumstellung, bilden sich die Dünndarmzotten zurück. Die beschädigte Dünndarmschleimhaut ist nicht mehr in der Lage, genügend Nährstoffe aufzunehmen. So kommt es zu Mangelerscheinungen und Unterernährung. 

Die Erkrankung kann in unterschiedlicher Weise auftreten: Die typische und die atypische sowie die silente Zöliakie, gehen mit einer Schleimhautschädigung (Mucosa) einher. Wohingegen der Befund der Dünndarmschleimhaut bei einer potenziellen und einer latenten Zöliakie unauffällig ist. 

Auftrittswahrscheinlichkeit einer Zöliakie

Innerhalb der Familie ist eine Vererbung von Zöliakie sehr häufig. Bei Verwandten ersten Grades liegt die Häufigkeit bei 10 Prozent. Die Symptome sind sehr vielfältig und sehr häufig führt die Krankheit zu einem vorgewölbten Bauch. Durchfälle, Appetitlosigkeit und Erbrechen treten bei Zöliakiekranken gleichermaßen häufig auf. 

Im Kindesalter manifestiert sich die Zöliakie oft nach dem Abstillen bei der Umstellung von Muttermilch zu glutenhaltiger Kost. Sollte sie dann nicht bemerkt werden, drohen Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Zöliakiekranke Kinder sind meist schmächtig gebaut und sensibel. 

Zöliakie kann allerdings in jedem Alter auftreten, heutzutage werden vor allem Erwachsene diagnostiziert. Besteht der Verdacht auf Zöliakie, wird zuerst eine Blutuntersuchung vorgenommen. Wenn spezifische Antikörper nachgewiesen werden, schafft eine darauf folgende Dünndarmbiopsie (Gewebeentnahme) Gewissheit.