10.01.22

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Die Fortpflanzung: Mann

Die Rolle der Hormone

Ein Mann produziert jeden Tag Millionen von Samenzellen (Spermien), die es möglich machen, eine weibliche Eizelle zu befruchten.

Ab der Pubertät werden in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) des Mannes Hormone gebildet, die für das Geschehen in den Hoden verantwortlich sind. Diese Hormone agieren als Botenstoffe, die von den Drüsen des Körpers gebildet und danach ins Blut ausgeschüttet werden. Dabei sind sie nicht nur für Sexualität und Fruchtbarkeit von großer Bedeutung, sondern auch für das seelische Befinden und das Immunsystem. 

Das Hormon FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) reguliert die Bildung von Samenzellen im Hoden, das Hormon LH (Luteinisierendes Hormon) ist für die Produktion des Geschlechtshormons Testosteron verantwortlich. Produktion und Abgabe der beiden Botenstoffe sind jedoch abhängig von dem Freisetzungshormon Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), das im Zwischenhirn gebildet wird und für dessen Ausschüttung die Großhirnrinde verantwortlich ist.

Reize, die von außen kommen und seelische Signale, die das Gehirn zu verarbeiten hat, wirken auf den hormonellen Kreislauf und können die Produktion der Samen dementsprechend positiv oder negativ beeinflussen, d.h. dass es gerade bei Männern, deren Spermienanzahl im kritischen Bereich liegt (zwischen 5 Mio. und 20 Mio.), ratsam ist, einen Fruchtbarkeitstest zu machen. Dafür eignet sich zum Beispiel der Selbsttest FertiQUICK, der die Anzahl der Spermien in der Spermienflüssigkeit misst. Dieser test sollte nach einem halben Jahr wiederholt werden, da es durchaus möglich ist, dass er nach Zeiten des Stressabbaus positiv ausfällt. 

Die Bildung von Samenzellen

Samenzellen werden in den Samenkanälen der Hoden gebildet, von wo sie in die Nebenhoden gelangen. Dort reifen sie aus und sind ab diesem Zeitpunkt fähig, eine Eizelle zu befruchten. Entwicklungs- und Reifeprozess von Samenzellen nehmen eine Zeit von ca. drei Monaten in Anspruch. Die reifen Samenzellen verharren dann in den Nebenhoden in einer Art Speicher. Durch die Muskelkontraktionen während des Orgasmus kommt es zum Samenerguß (Ejakulation). Dabei gelangen die Samenzellen aus den Nebenhoden durch die Samenleiter in die Harnröhre und von dort nach außen. Kommt es über einen längeren Zeit zu keinem Samenerguß, baut der Körper die Spermien wieder ab.

Die Samenflüssigkeit

Während des Orgasmus des Mannes werden ca. 2 bis 6 Milliliter Samenflüssigkeit (Ejakulat) aus der Harnröhre ausgestoßen. Die Samenflüssigkeit ist durchsichtig-milchig und hat einen speziellen Geruch, der auch davon abhängt, was der Mann in den Stunden vor dem Orgasmus gegessen hat. In jedem Milliliter Samenflüssigkeit befinden sich bei einem gesunden fruchtbaren Mann durchschnittlich mehr als 20 Millionen Samenzellen.

Die Samenflüssigkeit wirkt als Transporter der Spermien zur Eizelle, wobei die Samenzellen selbst in der Samenflüssigkeit übrigens nur fünf Prozent ausmachen. Sie vermischen sich beim Samenerguss mit Absonderungen aus anderen Drüsen, vor allem aus Prostata und  Bläschendrüsen. Diese Sekrete sind für die Befruchtungsfähigkeit der Samenzellen sehr wichtig. Unter anderem sorgen sie für die Beweglichkeit der Samenzellen und dienen ihnen als Energielieferant.