17.05.17

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Aussetzer im Hirn - Gluten kann daran Schuld sein

Brain Fog ("Nebel im Hirn") ist - so amerikanische Ärzte - das Ergebnis einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, nämlich einer Unverträglichkeit oder Überempfindlichkeit gegenüber Gluten.

Was geschieht bei der Verdauung?

Gluten ist schwer verdaulich. Oft wird es nicht vollständig in einzelne Aminosäuren zerlegt. Es bleiben unvollständig verdaute Gluten-Bruchstücke zurück. Diese Protein-Bruchstücke nennt man Peptide. Je nach Zustand der Darmschleimhaut können sie die Schleimhaut passieren und gelangen in die Blutbahn. Gluten-Peptide können nun körpereigene Stoffe nachahmen, die im Gehirn wichtige Funktionen innehaben und am Schmerz- oder auch Glücksempfinden und an der Steuerung des Hungergefühls beteiligt sind. Man nennt die Gluten-Peptide auch opioide Peptide. Das Wort "opioid" stammt dabei von "Opium" ab und weist auf die benebelnde Wirkung dieser Peptide hin.

Gluten-Peptide können außerdem allergische Reaktionen hervorrufen. Diese können sich in Schwellungen und Entzündungen äussern. Im Gegensatz zu einem Insektenstich beispielsweise am Arm, dessen Schwellung leicht erkennbar und auch unmissverständlich spürbar ist, spürt man Schwellungen im Darm, die durch eine allergische Reaktion ausgelöst werden, nicht unbedingt.

Wie wirkt Gluten sich auf das Gehirn aus?

Noch schwieriger zu entdecken sind allergische Entzündungen, wenn sie im Gehirn stattfinden. Das Gehirngewebe hat nicht, wie etwa die Haut, die Möglichkeit, sich über Juckreiz, Schmerzen oder Schwellungen bemerkbar zu machen. Daher verlaufen allergische Entzündungen im Gehirn – beispielsweise aufgrund von Gluten-Peptiden – sehr subtil. Ein Beispiel ist der "vernebelte Kopf".

Eine Glutenallergie hat also ihre Ursache im Darm, macht sich jedoch nicht unbedingt über Verdauungsbeschwerden bemerkbar, sondern oftmals sogar einfach „nur“ mit einer chronischen Müdigkeit und dem Gefühl, nicht leistungsfähig zu sein. Da in Verbindung mit einer Glutenunverträglichkeit gelegentlich auch eine Blutarmut eintrifft, glaubt man häufig, die ständige Müdigkeit käme von einem Eisenmangel. Die schlechte Eisenresorption ist jedoch nur die Folge der Glutenallergie. Meidet man in diesem Fall das Gluten, wird Eisen wieder resorbiert und die Blutarmut verschwindet. Leider kann Gluten auch das Gegenteil einer Müdigkeit, nämlich eine chronische Nervosität, auslösen. Selbst Haut- und Zahnprobleme können die Folgen sein.