01.03.23
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die in natürlicher Form fast ausschließlich in Pflanzen vorkommen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie im menschlichen Dünndarm von körpereigenen Enzymen nicht oder nicht komplett abgebaut werden können. Somit gelangen Ballaststoffe unverdaut bzw. nicht vollständig verdaut in den Dickdarm.
Ballaststoffe oder auch Nahrungsfasern genannt, bestehen aus unterschiedlich vielen Monomeren. Monomere sind Grundbausteine von Makromolekülen und Polymeren. Aus der Zusammensetzung und Anordnung dieser Bausteine, leiten sich ihre bestimmten physikalischen Eigenschaften ab, wie beispielsweise ihre Löslichkeit und Viskosität. Cellulose, ein unverzweigtes Polysaccharid, ist z.B. weniger löslich als ein verzweigtes Polysaccharid. Der letztendliche mikrobielle Abbau der Nahrungsfaser im Dickdarm ist abhängig von der Löslichkeit und Viskosität des Ballaststoffes. Diese Eigenschaften beeinflussen, ob sie nicht oder nur unvollständig zersetzt werden.
Doch wozu genau werden Ballaststoffe im Körper benötigt? In erster Linie wirken sie sich auf die Verdauung aus. Je nach Art der Ballaststoffe und nach Abschnitt im Verdauungstrakt, können unterschiedliche Effekte entstehen. Ballaststoffe nehmen Einfluss auf die Verweildauer der Nahrung in Magen und Darm. Sie können insbesondere die intestinale Transitzeit im Dickdarm von 1-3 Tagen auf 20-28 Stunden reduzieren. Dies ist als positiv anzusehen, da die Kontaktdauer toxischer Substanzen mit der Kolonschleimhaut verkürzt wird. Weiterhin werden die Masse und Konsistenz des Stuhls sowie die Häufigkeit der Darmentleerung durch Ballaststoffe beeinflusst. Durch die längere Verweildauer im Magen, hält auch das Sättigungsgefühl länger an.
Ballaststoffe sind nicht lebensnotwendig. Daher gibt es auch keine typischen Mangelsymptome. Ist die Ballaststoffzufuhr allerdings zu gering, kann es das Risiko von Verstopfung (Obstipation) erhöhen.
Es zeigte sich jedoch, dass eine erhöhte Ballaststoffzufuhr sich positiv auf den Körper auswirken kann und protektive Effekte z.B. auf kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas sowie die Gesamtcholesterolkonzentration haben kann.
Wer also seine Ballaststoffzufuhr erhöhen möchte, sollte künftig Hülsenfrüchte wie Sojabohnen und Kichererbsen sowie Nüsse und Samen, aber auch Produkte aus Vollkorngetreide wie Brot und Nudeln auf den Speiseplan setzen und mit Gemüse (Paprika, Karotten, Brokkoli, Pilze) und Obst (Beeren, Birnen) ergänzen.