05.11.20

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Helicobacter pylori Diagnose und Therapiemöglichkeiten

Diagnose von Helicobacter pylori

Bei einer Helicobacter-Pylori-Infektion spielen im Rahmen der Diagnose unterschiedliche Testverfahren eine Rolle. 

Es ist zum einen möglich, den sog. Antikörpertiter im Blut zu bestimmen. Ein Antikörpertiter beschreibt die Blutkonzentration von Antikörpern gegen einen bestimmten Erreger. Dieses Verfahren nutzt den Umstand, dass das Immunsystem des Menschen bei einer Infektion mit einem Krankheitserreger Antikörper gegen diesen Erreger bildet. Sind die bestimmten Antikörper in erhöhter Konzentration im Blut zu finden, liegt sehr wahrscheinlich eine aktive Infektion mit dem Erreger vor. Jedoch bleiben die Antikörpertiter auch lange Zeit nach erfolgreicher Behandlung der Infektion erhalten. Somit ist dieser Beweis nur begrenzt für eine Helicobacter pylori-Infektion aussagekräftig – die Diagnose stellt der Arzt dann anhand weiterer Untersuchungen.

Ein weiteres Verfahren, Helicobacter pylori festzustellen, stellt der Harnstoff-Atemtest dar. Dabei nimmt der Patient ein Präparat zu sich, welches Harnstoff mit speziell markierten Kohlenstoffatomen, sogenannten C13-Harnstoff, enthält. Liegt eine Infektion vor, spaltet das vom Bakterium produzierte Enzym Urease den Harnstoff und setzt dabei die markierten Kohlenstoffatome (C13) frei. Beim Ausatmen wird gemessen, ob sich C13 in der Atemluft befindet – ist dies nicht der Fall, liegt keine Helicobacter-pylori-Infektion vor. Der Atemtest gilt heute als Standard in der Nachsorge bereits behandelter Patienten.

Therapiemöglichkeiten bei einer Helicobacter pylori Infektion

Eine weitere Möglichkeit, den Erreger zu diagnostizieren, stellt eine Magenspiegelung dar. Hierbei kann der Erreger über die Züchtung einer Bakterienkultur aus einer entnommenen Gewebeprobe (Biopsie) nachgewiesen werden. Auch der Nachweis des von den Bakterien produzierten Enyzms Urease ist möglich. Ebenfalls kann man Helicobacter pylori anhand einer Stuhlprobe nachweisen. 

Führt eine Helicobacter pylori-Infektion zu starken Beschwerden, wird zu einer Therapie mit Medikamenten geraten. Die entsprechenden Wirkstoffe bekämpfen die Bakterien und sorgen dafür, dass der Keim Helicobacter pylori aus der Magenschleimhaut weicht. Die am häufigsten vorkommende Therapieform ist dabei die sogenannte Triple-Therapie.Sie umfasst in der Regel zwei unterschiedliche Antibiotika, die Helicobacter pylori bekämpfen. Die Behandlung anhand von Antibiotika erfolgt mit Clarithromycin und Metronidazol. Das dritte Mittel im Rahmen der Triple-Therapie ist ein Protonenpumpenhemmer, bei dem es sich zumeist um Wirkstoffe wie Omeprazol, alternativ um Pantoprazol, handelt. Protonenpumpenhemmer sind bei Helicobacter pylori-Infektionen ein wichtiger Teil der Therapie, da sie die Ausschüttung von Magensäure reduzieren und dadurch den pH-Wert im Magen stabilisieren, wodurch die Beseitigung des Bakteriums voranschreitet.

Eine andere Medikamenten-Kombination, die bei der Helicobacter pylori-Infektion als Behandlung verwendet wird, ist die Vierfach-Therapie. Sie setzt sich zusammen aus den drei Antibiotika Clarithromycin, Amoxicillin und Metronidazol und einem Protonenpumpenhemmer.