31.01.23

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Helicobacter-Selbsttest: In allen Apotheken rezeptfrei zu haben

Definition

Beim Helicobacter pylori handelt es sich um ein Bakterium, das im menschlichen Magen vorkommt. Außerdem findet man es in der Magenschleimhaut zur Vermehrung günstige Verhältnisse vor. Lange war man der Meinung, dass die Magensäure das Überleben von Bakterien gar nicht ermöglicht, insbesondere da die Magensäure etwa 1000 mal saurer ist als zum Beispiel Zitronensäure. 

Zum Schutz vor dieser aggressiven Magensäure bildet der Helicobacter pylori ein Enzym, die sogenannte Urease. Dadurch bildet sich um das Bakterium eine schützende Ammoniakwolke, welche die Umgebung neutralisiert. 

Wirkung

Zusätzlich bildet das Bakterium ein Toxin, das in den Stoffwechsel der Magenschleimhautzellen eingreift. Dadurch nimmt die Produktion der Magensäure zu, es kommt zu chronischen Entzündungen. Die Toxine greifen aber auch direkt, ohne dass zuviel Magensäure produziert wird, die Magenschleimhaut an. Daraus können sich Magengeschwüre bilden. Aber nicht jeder der den Helicobacter pylori im Magen hat, bekommt ein Magengeschwür oder Beschwerden. 

Verbreitung

Man schätzt, dass rund die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung mit dem Bakterium infiziert ist. Etwa die Hälfte der Infizierten leiden unter Beschwerden. Auffällig ist die hohe Zahl von Helicobacter pylori Infektionen in Drittweltländern. 

Die genaue Verbreitung des Bakteriums ist bis heute nicht bekannt. Das Helicobacter pylori Bakterium wird allerdings in Ländern mit schlechten sozioökonomischen Verhältnissen viel häufiger festgestellt. Dies erhärtet die Vermutung, dass unhygienische Verhältnisse die Übertragung begünstigen. Über verschmutzte Lebensmittel oder Fäkalien-Verschmierungen gelangen die Bakterien in den Mund und von dort gelangen sie in den Magen, wo sie sich vermehren. 

Ob eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch, durch Körperkontakt, Küssen etc., möglich ist, konnte bis heute nicht belegt werden. Die Übertragung kann aber auch bei normalen hygienischen Verhältnissen stattfinden. Sicher ist, dass der Helicobacter pylori bei keinem andern Lebewesen in der Natur gefunden wurde. 

Magenkrebsrisiko

Faktoren wie hektisches Essen, einseitige, zu fettige Ernährung, Rauchen, Alkohol oder Magenkrebs in der Familie, eine familiäre Magenkrebs-Vorgeschichte, können zusammen mit einer Helicobacter pylori Infektion das Magenkrebsrisiko stark erhöhen.