30.05.23

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Vitaminmangel

Vitamine sind für ein funktionierendes Immunsystem unerlässlich. Das bestreitet niemand. Trotzdem ist bei vielen Menschen die Verunsicherung groß, ob man bei den heutigen Ernährungsmöglichkeiten zusätzlich Vitaminpräparate einnehmen soll oder nicht. 

Welche Ursachen ein Vitaminmangel haben kann

Herrscht eine sogenannte Hypovitaminose, also ein Vitaminmangel, kommt es zu Beschwerden, Krankheitserscheinungen und Stoffwechselstörungen. Warum es im Einzelfall an Vitaminen fehlt, kann unterschiedliche Ursachen haben.

  • Mangelnde Vitaminzufuhr: Trotz vielfältiger Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren, greifen Verbraucher verschiedener Altersklassen oft zu Fastfood & Co. Die klassische Fehlernährung.
  • Vitamine werden vom Körper nicht hinreichend aufgenommen. Man spricht von Resorptionsstörungen.
  • Weitere Ursachen können Krankheiten und die Dauereinnahme bestimmter Medikamente sein

Vitaminmangel und seine Folgen: Einige Beispiele

Folsäure und Vitamin B 12

Bekannt ist in Deutschland ein Mangel an Folsäure, die im Stoffwechsel eng mit Vitamin B12zusammenhängt. - Für Schwangere eine wichtige Information, da dieser Mangelzustand bei Geburten zu einem Neuralrohrdefekt beim Baby führen kann. Bis zu 1000 Föten im Jahr sind noch immer davon betroffen. Babys mit Neuralrohrdefekten fehlt ein Teil des Kopfes und des Gehirns oder sie haben einen so genannten „offenen Rücken“. Sie überleben meist nur wenige Stunden. 

Vitamine A und D

Vitamine sind für ein funktionierendes Immunsystem unerlässlich: Allen voran die Vitamine A und D, die für starke Abwehrkräfte gegen Infekte sorgen. Wissenschaftler beklagen, dass die Zufuhr von Vitamin A bzw. dessen Vorstufe Beta-Carotin, und Vitamin D in Deutschland noch sehr zu wünschen übrig lässt.

 Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A ist für eine funktionstaugliche Schleimhautbarriere gegen eindringende Viren und Bakterien in den oberen Atemwegen wichtig. Forscher weisen darauf hin, dass gerade bei älteren Menschen sowie Kindern und Jugendlichen eine große Versorgungslücke mit dem immunstärkenden Vitamin A bestehe, besonders bei Mädchen zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr.

Lebensmittel, die gute Vitamin-A-Lieferanten sind, in erster Linie Leber und Fisch, werden nach den geltenden Erkenntnissen zu selten gegessen. Alternativen sind Obst- und Gemüsesorten wie (gekochte) Karotten, Spinat und Broccoli, die reichlich Beta-Carotin als Vorstufe von Vitamin A enthalten. 

Vitamin D gilt unter anderem als Schutz vor Grippeviren. Vitamin D spielt eine Schlüsselrolle für die Einsatzfähigkeit des Immunsystems und aktiviert die für die Immunabwehr wichtigen "Killerzellen", die sogenannten T-Zellen.

Experten empfehlen insbesondere während der sonnenlicht-reduzierten Winterzeit die Aufnahme von Vitamin D über Nahrungsmittel (hauptsächlich fettem Fisch) und gegebenenfalls Vitamin-Präparate. 

Vitamin E und Vitamin C

Auch noch andere Mikronährstoffe sind für ein gut funktionierendes Immunsystem von Bedeutung wie Vitamin E, das beispielsweise das Wachstum von T-Zellen fördert, aber nur im Zusammenspiel mit Vitamin C seine Wirkung entfaltet

 

Es gibt 13 Vitamine – was bedeutet das für mich?

-          als gesunder Mensch

-          in besonderen Situationen

-          wenn ich andere Medikamente einnehme

-          Allgemeine Hinweise

 

Vitaminpräparate für den gesunden Menschen?

Wer gesund ist und trotzdem etwas für sich tun möchte, tut gut daran, durch eine ausgewogene Ernährung einer schleichenden Unterversorgung mit Vitaminen entgegenzuwirken. Immerhin gibt es 13 verschiedene davon: A, B1, B2, B3, B5, B6, B12, C, D, E, K, Biotin, Folsäure. 

Auch die Einnahme von Multivitaminpräparaten kann schleichende Ernährungslücken schliessen. Eine gesteigerte Zufuhr von Vitaminen kann jedoch keinesfalls einen ungesunden Lebensstil kompensieren. Pillen und Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ausgleich für einseitige Ernährung und Raubbau an unserem Körper.

Wer gesund ist, aber einen Nährstoffmangel befürchtet, sollte diesen durch einen Arzt diagnostizieren lassen, raten Mediziner. Die regelmäßige und dauerhafte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist nur in wenigen Ausnahmefällen notwendig. 

Vitamine in besonderen Situationen und Lebensphasen

Nahrungsergänzungsmittel können allenfalls für Personen in bestimmten Lebenssituationen, die mit einem erhöhten Nährstoffbedarf verbunden sind, sinnvoll sein. Dazu gehören beispielsweise Senioren, die sich aufgrund von Ess-Schwierigkeiten einseitig ernähren, chronisch Kranke, die ständig Medikamente einnehmen müssen oder Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen. 

Erhöhter Vitaminbedarf bei Medikamenteneinnahme 

Körperliche Beschwerden wie Sodbrennen, Verdauungsprobleme aber auch Erkrankungen wie Übergewicht sind in vielen Fällen mit Ernährungsveränderungen behandelbar. Doch immer mehr Menschen greifen der Einfachheit halber lieber zu Pillen. Was hier bedacht werden muss: Pharmazeutische Mittel können die Aufnahme und Wirkung von Mikronährstoffen beeinträchtigen oder deren Ausscheidung und damit den Bedarf erhöhen.

Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten in Deutschland. Diese unterbinden nicht nur eine überschießende Magensäureproduktion, sondern behindern auch die Bildung des für die Vitamin-B12-Aufnahme wichtigen Intrinsic Factors. Relevant besonders bei älteren Menschen.

Ein erhöhter Vitaminbedarf (Folsäure und B12) wurde ermittelt bei Einnahme bestimmter Diabetes-Medikamente (Metformin).

Künstliche Kortikosteroide wie Prednisolon lindern zum Beispiel bei Rheuma, Multipler Sklerose, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und schwerem Asthma die Folgen schmerzender Entzündungsreaktionen. Diese Medikamentengruppe beeinträchtigt die Wirkung von Vitamin D und Kalzium mit der Gefahr einer späteren Osteoporose.

Die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, E, D und K ist abhängig von einer gut funktionierenden Fettverdauung. Abführ-  oder Gewichtsreduktionsmittel können den Fettabbau beeinträchtigen und bei Dauergebrauch zur Unterversorgung an diesen Vitaminen führen. 

Vitamine aus Dose und Schachtel: Allgemeine Hinweise

Hat man sich nach reiflicher Abwägung zum Kauf von Vitaminpräparaten entschieden, sollte man in jedem Fall aufmerksam sein. Verpackungen der Nahrungsergänzungsmittel enthalten nicht immer das, was sie außen versprechen.

  • Seien Sie skeptisch, wenn ein einziges Produkt gegen eine große Breite von Krankheiten wie Arthrose, Bluthochdruck, Diabetes, Entzündungen, Krebs, Verdauungsprobleme usw. wirksam sein soll
  • Lassen Sie sich nicht von der exotischen Herkunft des Produktes beeindrucken. Sie können die Werbeaussagen aufgrund der Entfernung nicht nachprüfen.
  • Seien Sie skeptisch, wenn Erfahrungsberichte einzelner Personen die Wirksamkeit für alle Konsumenten beweisen sollen.
  • Ohne Sicherheitsangaben hinsichtlich einer Langzeiteinnahme und Daten aus kontrollierten klinischen Studien ist Wachsamkeit geboten.